Gabriele Timm-Bohm: Der mysteriöse Tintenfleck
Mit folgender inhaltlichen Zusammenfassung soll Orientierung gegeben werden, an welchen Stellen der Geschichte die einzelnen Lieder gesungen werden. Der letzte gesprochene Satz vor dem jeweiligen Lied ist dann wörtlich kursiv notiert.
Die Geschichte spielt in der heutigen Zeit auf der Wartburg, dem Ort, an dem Martin Luther die Bibel ins Deutsche übersetzt hat. Gerade 2017, im Jubiläumsjahr der Reformation, kommen viele Menschen und unterschiedlichste Gruppen auf die Burg um diesen reformatorischen Ort zu besuchen.
Der neue Manager des Besucherzentrums will die Wartburgführungen kundenorientierter machen und sein Personal auf „Vordermann“ bringen.
Als erste Besuchergruppe kommen Franziskanermönche. Der Prior sagt:
Musica größtes Geschenk von Gott. Uno, due, tre
① Laudato si
Es kommen Teilnehmer einer Familienfreizeit, die ganz im Sinne Luthers singen:
Der Touristenführer Benedikt gibt aber noch die Anweisung :
Inzwischen ist das Hut-rumgehen-lassen hier in der Burg verboten.
② Viele kleine Leute
Der Kegelclub tritt auf. Ein Mitglied, dem ein Lied als Ohrwurm im Kopf sitzt, fragt:
Was ist das fürn Lied?: " ... der aus der Tiefe mich holt, damit ich atme"
③ Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe
Plötzlich die Nachricht: Der Tintenfleck oder Teufelsfleck ist in der Lutherstube wieder an der Wand! Doch die Putzkolonne nimmt es ganz gelassen:
Den Teufel haben wir nicht gesehn, wer weiß, ob´s den tatsächlich gbt, aber das gibts bestimmt:
④ Gugug I han a UFO g'sähe Kehrvers UFO-Lied
Die Wartburgführungen gehen weiter – heute allerdings mit erhöhtem Eintrittsgeld: Lutherstuben-Tintenfleck-Aufschlag. Dabei erklärt Fremdenführer Benedikt was es mit den Ablassbriefen auf sich hatte und dass Luther hier die Bibel ins Deutsche übersetzt hat. Zuvor beteten die Menschen das Paternoster, ohne den Inhalt zu verstehen. Ein Kegelbruder bemerkt:
Das Vater unser kann ja sogar ich. Ganz.
⑤ Vater unser Lied
Nachdem Fremdenführer Bernhard die Legende vom Teufelsfleck erzählt hat, finden sich zwei Kinder der Familienfreizeit, Marie und Luke, plötzlich in der dunklen Lutherstube eingeschlossen wieder. Verängstigt und müde beschließen sie erst einmal dort auszuruhen. Luke meint:
Wobei ich nicht weiß, ob ich das jetzt gut finde.
⑥ Weißt du wie viel Sternlein stehen
Die Franziskanermönche treten wieder auf und singen ein lateinisches Lied. Solche gregorianischen Gesänge hat Luther auch als Grundlage für seine von ihm gedichteten deutschen Lieder benutzt. Fremdenführerin Anna:
Ich zeige Ihnen das mal an diesem Lied, wie Luther es gemacht hat:
⑦ Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist
Die Strophen 2 – 6 werden von den Kindern auf der Bühne gesungen
Plötzlich fällt auf, dass die Kinder Luke und Marie verschwunden sind. Es entsteht darüber Streit, wer dafür verantwortlich ist. Der Franziskaner-Prior vermittelt:
Bitte kein Streit. Lasst uns überlegen und handeln, Es gibt keinen Weg um Frieden, wenn nicht der Weg schon Frieden ist.
⑧ Hevenu schalom alechem
Es tauchen geheime Umgestaltungspläne des Managers bezüglich der Wartburg auf. Er hat genug von der einzigen Vermarktung mit dem „langweiligen“ Luther. Seine Fremdenführer sind darüber empört und formulieren die Auswirkungen der Reformation Luthers bis heute. Vieles gäbe es nicht, auch Fremdenführerin Antonia gibt zu bedenken
Und keine Musik in der Kirche für alle
⑨ Kehrvers: Thank you for the music
Die Putzkolonne (die Füenf) finden die beiden verloren geglaubten Kinder; Ihre Mutter ist froh
Gott sei Dank! Ihr seid gesund!
⑩ Kanon: Vom Aufgang der Sonne
Die Sache mit dem aktuellen Tintenfleck wird aufgelöst; dabei kommt es zu Anklagen gegen der Manager. Dieser wehrt sich und sagt:
Wir sagen nichts. Sie hören von unserem Anwalt
⑪ Ein feste Burg ist unser Gott
Die Fremdenführer tauschen zwei angebliche Lutherzitate gegenseitig aus. Anna zweifelt an der Echtheit eines „Lutherspruchs“. Antonia aber meint abschließend:
Hätt aber gut von ihm sein können.
⑫ Geh aus mein Herz
- Fine -